Ein kurzer Moment der Trauer hat uns heute morgen überkommen, nachdem wir festgestellt haben, dass mit dem Anbruch des heutigen Tages, mehr Reisezeit hinter uns als vor uns liegt. Der Moment war jedoch nur kurzweilig. Die verbleibende Reisezeit wird zwar weniger, die vielfältigen, eindrucksvollen Bilder und Erlebnisse, die wir mitnehmen, werden hingegen stetig mehr und fünf Länder liegen ja noch vor uns! Also weiter gehts. Ziel heute: Nordkap!
Auf dem Weg dahin, hat die Landschaft sich mal wieder komplett verändert! Norwegens vegetative und geologische Vielfalt überraschen uns immer wieder aufs Neue. Wir sind noch nicht gesättigt, noch lange nicht!
Unser Weg zum Nordkap führt uns vorbei an einem atemberaubenden Schiefergebirge auf der einen und den Fjorden auf der anderen Seite! Die Falten dieses Gebirges und auch der anderen Gebirgsketten in Norwegen, lassen einen erahnen mit was für enormen Kräften die eurasische und nordamerikanische Kontinentalplatte aufeinander eingewirkt haben. Wir können nur ehrfürchtig davor stehen und dieses monumentale Bauwerk der Natur bewundern.
Die immer karger werdenden Wälder, sind mit jedem Meter den wir an Höhe gewinnen auf der E69, der nördlichsten Straße Europas, einer weitreichenden, wunderschönen Tundra gewichen. Moose, Flechten und kleine Blumen in den strahlenden Farben Gelb und Lila überziehen die Ebene wie einen Teppich! Das Bild dieser nordischen Idylle, wurde komplettiert durch eine Vielzahl an Rentieren. Vereinzelt oder in Herden sind wir immer wieder auf diese schönen Tiere gestoßen.
Am Nordkap angekommen, konnten wir uns nicht nur den starken Ostsee-Wind um die Ohren blasen lassen und die, trotz etwas Nebel, atemberaubende Aussicht genießen, sondern zeitgleich mal wieder eine Challenge des Tages mitnehmen: Ein Foto mit dem Globus, der als weltweit bekanntes Wahrzeichen das Nordkap symbolisiert!
Unser treuer T4 Bus hat uns tatsächlich zuverlässig und sicher bis an das nördlichste Ende Europas gebracht! Wir verlieben uns immer mehr in dieses Auto welches nunmehr über eine Woche unser zu Hause ist!
In Richtung Norden geht es für uns an diesem Punkt nicht mehr weiter!
Auf dem Rückweg, dem südlichen gelegenen Finnland entgegen, wollten wir noch einmal unsere Vorräte an Gemüse und Bier aufstocken. Die Läden haben hier fast durchgehend geöffnet. Aber Bier wird Sonntags nicht verkauft, dieses wurde uns an der Kasse wieder abgenommen. Die Norweger trinken offensichtlich nur unter der Woche!
Wir haben es an diesem Tag noch bis über die nördliche Grenze Finnlands geschafft und auf einem urigen Campingplatz die Nacht verbracht. Zerstochen und verbeult durch die Milliarden Mücken, haben wir am nächsten Morgen unsere Tour weiter fortgesetzt.